Favela Chic steht für die Art der Materialbeschaffung sowie für die Errichtung im Selbstbau. Gläser, Fenster, Türen die für andere Projekte gedacht waren, jedoch in falschem Maß hergestellt wurden oder aus irgendwelchen anderen Gründen nicht mehr gewollt sind, werden gesammelt und vor Ort gelagert. In der Planung werden zum Beispiel die beabsichtigten Positionen und Abmessungen der Verglasungsöffnungen nur unscharf angegeben. Mit den gesammelten Glaselementen werden diese Öffnungen konkretisiert und belegt.

Die Bretter für die gartenseitige Fassade wurden aus Restbeständen eines Sägewerkes erworben und nach der traditionellen, japanischen Methode Shou Sugi Ban auch Yakisugi genannt veredelt. Der japanische Begriff „Shou Sugi Ban“ bedeutet in etwa so viel wie „verbranntes Zedernbrett“ und beschreibt eine jahrhundertealte Technik, Holz gegen Feuer, Nässe und Insektenbefall resistent zu machen.

Die Bepflanzung, der Minipool und die Sommeküche erzeugen eine Abfolge von Gartenräumen, die nie auf einmal überblickt werden können, so bleibt immer die Neugier auf die erahnbaren Räume dahinter.

GARTENGESCHOSS

UNTERGESCHOSS

Blick vom Badezimmer durch den Wohnraum in den Garten. Da die Ostseite des Hauses eine fensterlose Brandschutzwand erfordert, ist der Weg des Lichtes für den Wohnraum mit Küche vom Süden durch das Bad. Für die kurze Zeit einer intimen Badbenutzung werden an der Süd- und Nordseite die Vorhänge zugezogen.

Wo feinere Haptik angebracht ist, wie in Sitz- und Garderobe-Nischen, wird der rauhen Materialität von Beton zartes Pappelsperrholz gegenüber gestellt.

In ihrer bewussten Einfachheit versetzt die Architektur die BewohnerIn in eine akutere Einstimmung mit dem Ort, an dem sie schläft.

Auf das 100 Jahre alte Kleinbauernhaus aufgesetzt.

Sommerküche mit Pizzaofen

Betrittst du den Garten durch den Hintereingang unter dem Haus landest du im kleinen Dschungel mit den Riesenblättern des Blauglockenbaumes